23.10.2011

Fertigfutter

Ich übernehme jetzt mal meinen Text aus einem anderen Blog, den ich im Juli veröffentlich habe!
Ich darf das natürlich, weil ich die Rechte an meinem Text habe.


Fertigfutter wird wohl von der Mehrheit der Tierhalter verfüttert.
Kein Wunder, ist es doch so einfach dreimal täglich eine Dose zu öffnen und den etwas unangenehm riechenden Fleischbrei bzw das angeblich ewig haltbare Trockenfutter den Näpfen zu verteilen.
Bei der Auswahl des Futters nehmen wir ebenso den einfachsten Weg: Wir verlassen uns auf Werbeversprechen.


„Meine Katze liebt Whiskas. Und ich liebe meine Katze!“
„Kitekat: 7 Leben sind zum leben da.“
„Zwei Leben. Eine Liebe. Sheba“



Und schon rennen wir zum nächsten Supermarkt und kaufen. Und kaufen. Und kaufen.
Und die Katze frisst. Und frisst. Und frisst. Und schnurrt.
Und keiner macht sich Gedanken darüber was sie da eigentlich frisst.
Beispiel gefällig?
Felix – Truthahn und Huhn in Tomatengelee:
Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (jew. mind. 4% Truthahn und Huhn), Fisch und Fischnebenerzeugnisse, Gemüse (mind. 4% Tomaten in Gelee), pflanzliche Nebenerzeugnisse, Mineralstoffe, Zucker.
Dazu kommen diverse Zusätze wie Vitamine und Kupfer und ganz unten, man bemerkt es kaum, steht auch noch: „Mit Farb- und Konservierungsstoffen (EG-Zusatzstoffe)“
Und gegenüber im Regal steht eine Dose Mac’s (nur online erhältlich!), ein Futter für ebenfalls unter 30ct pro 100g, und man ließt sich auch diese Zusammensetzung durch:
Macs (Ente, Pute & Huhn):
Fleisch (mind. 20% Ente, mind. 25% Pute, mind. 25% Huhn) und Fleischnebenerzeugnisse (Herz, Leber, Magen), Mineralstoffe, Taurin.
Plus ein paar Vitamine. Das wars.

Nanu? Warum ist das so unterschiedlich?
Enthält Felix nur 4% Fleisch und Mac’s 70%?
Nein, beide bestehen aus jeder Menge Fleisch, aber man höre und staune: Nur 4% der enthaltenen Fleischmenge bei Felix bestehen aus Huhn und Truthahn. Die restlichen 96% könnten quasi alles sein: Schwein, Rind, Schaf – egal, je nachdem was der Hersteller im letzten Produktionszeitraum billig einkaufen könnte. Und da wundert man sich, dass Mietz das gewohnte Futter von einen Tag auf den anderen ablehnt – sie mag eben Rind lieber als Schwein.
4% – und das gibt auch jeder Hersteller auf Nachfrage freimütig zu – sind die geschmacksgebenden Komponente. Ein wirklich guter Scherz!
Noch dazu: Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse heißt nichts anderes, dass ein Teil Muskelfleisch enthalten ist und ein anderer Teil Innereien. Aber man weiß weder was für Innereien noch in welchem Verhältnis.
Prinzipiell könnten 10% Muskelfleisch drin sein und der Rest besteht aus Rindernieren, Pferdelungen, Hufen, Fell, Schnäbeln, Krallen, Zungen usw.
Könnte durchaus der Fall sein, immerhin lässt uns die Beschreibung des Doseninhalts darüber im Unklaren.
Kein Problem, auch eine Maus besteht nicht nur aus Muskeln und Herz. Aber die Menge, die Verhältnisse und vor allem die Qualität machts!
Was findet sich noch in Felix, das uns irritiert: Tomate? Ein Werbeversprechen. Keine Katze braucht Tomaten im Futter, Menschen aber finden es ansprechend, wenn das Tierfutter genauso ausgewogen und „gesund“ ist wie ihr eigener Mittagsteller – egal ob die Katze davon profitiert oder nicht.
Was noch? Fisch? Davon steht aber nichts auf der Dose? Ist doch Huhn und Truthahn, warum ist da Fisch drin? Das kann vielfältige Ursachen haben. Wir könne davon ausgehen, dass der Fisch als Füllmittel dient und als Geschmackskomponente.
Was noch? Pflanzliche Nebenerzeugnisse? Getreide! Schlimmstenfalls Weizen, das im Verdacht steht Allergien auszulösen. Ballaststofe.
Und? Zucker! Warum denn das?
Meistens wird die braune Soße zwischen den Stücken mit Karamell gefärbt.
Mit dem Geschmack hat das kaum etwas zu tun, Katzen haben keinen Geschmackssinn für Zucker, sie würden ihn nicht von salzig oder bitter unterscheiden können.
Aber das Zucker nicht ins Tierfutter gehört ist doch wohl logisch.
Oft wird Zucker nicht mal direkt deklariert. Man findet ihn häufig in der Liste der Zusatzstoffe, als Karamell oder Melasse.

Wenn man das jetzt alles weiß – wonach greift man dann lieber? Genau, nach allem nur nicht nach der Dose, in der dieser ganze Schwachsinn enthalten ist, von dem man befürchten muss, dass es unsere Lieblinge auf Dauer krank machen könnte.
Nahezu alle Futter-Marken, die eine Menge Geld in die Werbung stecken (und damit weniger in die Produktion) und uns tagtäglich damit beschallen, verfügen über eine solche zweifelhafte Zusammensetzung.
Warum? Sie sind gewinnorientiert und gaukeln und deshalb die heile Welt vor.
Neben Royal Canin und Purina (Hersteller von Felix und dem Trockenfutter Purina One) gehört der Löwenanteil ALLER großen Futtermarken wie Pedigree, Whiskas, Frolic, Kitekat, Sheba, Cesar, Perfect Fit, Chappi usw zum Nahrungsmittelkonzern Mars Incorporated, besser bekannt als Vertreiber von: Uncle Ben’s,Mars, Milky Way, Snickers, Twix, M&M’s, Bounty, Balisto, Catsan und Thomas (Katzenstreu) , Wrigley’s, Orbit und Airwaves (Kaugummi) sowie Seramis (Pflanzendünger).

Schwer vorstellbar, dass die Leute, die für diese Firma arbeiten wirklich Ahnung von Tierfutter und gesunder Ernährung im Allgemeinen haben, oder?

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